"Wäret den Anfängen" - Wie ein SZ-Volontär die Meinungsfreiheit malträtierte

Am Freitag den 24. März luden die städtischen Bibliotheken Dresden in den Kulturpalast, um - wie bereits wenige Wochen zuvor das "Forum Frauenkirche" - über Meinungsfreiheit zu diskutieren.

Bei Duja Hayali gibt's Meinungsfreiheit im Sonderangebot für 15 Euro

 

Saßen sich in der Frauenkirche noch zwei Literaten "gegenüber", Uwe Tellkamp und einer dessen Namen man sich beim besten Willen nicht merken muss, waren es am Freitag Dunja Hayali, Thomas - ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern - de Mazière und Uwe Wittstock.

Da man für diesen "Spaß" 15 Euro bezahlen sollte, ersparte ich mir diesen Besuch und war heute bedient, als ich einen Artikel in der Sächsischen Zeitung (SZ) über die Veranstaltung gelesen hatte.

Der SZ-Volontär Niels Heudtlaß versuchte sich darin, den (vermeintlichen) Inhalt der Veranstaltung wiederzugeben und scheiterte grandios.

"Wäret den Anfängen"

"Wäret den Anfängen"

 

Dieser grobe Schnitzer ist inzwischen zwar korrigiert, aber der Qualitätsjournalist hat noch einen weiteren verzapft. Er war nicht in der Lage, den Namen des dritten Podiumsgastes richtig zu schreiben.

 

"Uwe Wittenstock" statt "Uwe Wittstock"

Als ich den (vermeintlichen) Namen im Internet suchte, fand ich einen Beitrag des Deutschlandfunks vom 26. August 2021, in dem - samt Interview mit dem Autoren - das Buch „Februar 33: Der Winter der Literatur“ von Uwe Wittstok vorgestellt wurde.

Eine Aussage von Uwe Wittstock ist in dem ganzen SZ-Artikel nicht zu finden.

Dafür werden sowohl Dunja Hayali, als auch Thomas de Mazière mit der (sinngemäßen) Aussage wiedergegeben, es gebe keine Probleme mit freier Meinungsäußerung.

Aber damit nicht genug, diejenigen, die - laut mehrerer Umfragen - der Meinung sind, dass es ein Problem mit bzw. nach Äußerung der eigenen Meinung gebe, hätten einfach nur ein "falsches" Gefühl.

Man kann also aus dieser Veranstaltung bzw. nach dem Lesen des Artikels beruhigt auf das heimische Sofa bzw. vor den Fernseher zurückkehren und sich von der Tagesschau darüber belehren lassen, was man heute so wissen bzw. denken muss.

Nazis, Leugner, Feinde

Wer etwas gegen den weiteren, ungezügelten Zuzug von Wirtschaftsmigranten hat, ist ein "Nazi", wer keine Insekten essen möchte, ist ein "Insektenfeind", wer keine dramatische Erderwärmung feststellen kann, ein "Klimaleugner" und wer meint, dass Wissenschaft gerade das Hinterfragen von liebgewonnenen Erkenntnissen ist, der ist halt einfach ein "Wissenschaftsleugner".

All diese Meinungen können dazu führen, dass man seinen Job verliert, in sozialen Netzwerken Beiträge gelöscht werden oder gar das ganze Nutzerprofil dauerhaft gesperrt wird.

Mein Twitter-Profil "fidelkarsto" ist - wahrscheinlich dank eines anonymen Denunzianten - ohne Angabe eines Grundes vorerst dauerhaft gesperrt

 

Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen

Nach Meinung des SZ-Volontärs gibt es wohl erst ein Problem,wenn öffentlich Bücher verbrannt werden oder SS-Truppen durch die Straßen marschieren und Menschen aus ihren Wohnungen zerren, um sie in Konzentrationslager zu bringen.


Wehret den Anfängen

Viele der liebgewonnen Selbstverständlichkeiten, wie etwa Grundrechte als individuelle Abwehrrechte des Einzelnen gegenüber einem übergriffigen Staat, sind inzwischen so von Politik und Medien geframt worden, dass nur noch "hartgesottene Nazis" auf ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung, der Versammlungsfreiheit und auf dem Recht auf körperliche Unversehrheit bestehen. 

Dass es eine - mehr oder minder - lange Vorgeschichte gab, bevor öffenlich Bücher und dann Menschen massenhaft verbrannt wurden, hatte ich vor rund eineinhalb Jahren in einem Artikel über das Gedenken an die Reichsprogromnacht am 9. November 1938 niedergeschrieben.

 

Nachtrag:

 
Danke an Hans und Ronny für die - leider vielen - Korrekturhinweise, die mich letztendlich dazu brachten, auch noch ein 5-minütiges Video aufzuehmen.

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