Der Fonds Stadtgrün der Landeshauptstadt Dresden wurde per Beschluss des Stadtrates am 14. März 1996 zur zweckgebundenen Förderung des städtischen Grüns ins Leben gerufen. Der Fonds wird ausschließlich aus Spenden gespeist.
Die Kosten für die Pflanzung eines Straßenbaumes belaufen sich auf bis zu 4.200 Euro, für die Pflanzung eines Baumes in einem Park fallen etwa 1.500 Euro an.
Dem gegenüber stehen Spenden von Bürgern im Volumen von durchschnittlich rund 11.200 Euro pro Jahr.
Mit diesem Betrag können jeweils zwei Straßen- und zwei Parkbäume pro Jahr gepflanzt werden.
Was die Bilanz der grünen Umweltbürgermeisterin angeht, so stellt sich diese - gemessen am Bestand der Straßenbäume bzw. dem jährlichen Zuwachs - eher bescheiden dar.
Wuchs der Bestand an Straßenbäumen zwischen 1994 und 2004 noch um 13.516, waren es in den darauf folgenden zehn Jahren noch 6.764 und seit 2014, als eine selbsternannte rot-grün-rote "Gestaltungsmehrheit" das Ruder im #staDDrat übernahm, war es dann noch ein Zuwachs von 3.710 Straßenbäumen (in sieben Jahren).
Das Straßenbaumkonzept
Im Jahr 2009 fasste der Dresdner Stadtrat den Beschluss über das Straßenbaumkonzept.
Die Landeshauptstadt Dresden verfügt mit diesem Konzept über eine
strategische Handlungsgrundlage für die langfristige Sicherung und
Entwicklung der Straßenbäume.
2020 erfolgte die Fortschreibung des Konzeptes.
Als die Vorlage zur Fortschreibung des Straßenbaumkonzeptes im Stadtbezirksbeirat Neustadt (vor-)beraten wurde, mischte ich mich - als Anwohner - in die Debatte ein.
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Auszug aus der Niederschrift der Sitzung am 15. Juni 2020 (PDF)
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Die Begrünungssatzung
Im September 2022 brachte die Stadtverwaltung eine
Vorlage zu einer Begrünungssatzung in den Gremienlauf des Stadtrates ein. Verantwortlich dafür zeichnete sich die grüne Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen, die kurz darauf nach sieben Jahren "automatisch" aus dem Amt schied und erst im Januar 2023 erneut von einer - wenn auch sehr knappen - Mehrheit des Stadtrates ins Amt gewählt wurde.
Seitdem "geistert" die Vorlage durch diverse Ausschüsse und wartet darauf, durch eine Beschlussempfehlung des federführenden Ausschusses endlich zur Beschlussfassung in den Stadtrat zu gelangen.
Problematisch an der Vorlage ist aus meiner Sicht die Verpflichtung von Bauherren, Freiflächen (Privatgärten) und Flachdächer ab einer bestimmten Größe (Supermärkte o.ä.) mit Bäumen bzw. Dachgrün zu bepflanzen.
Dem grundsätzlich zu begrüßenden Ziel von mehr Stadtgrün stehen jedoch sowohl - mitunter erheblich - höhere Baukosten und das Ziel von mehr Photovoltaikanlagen entgegen.
Fazit
Der Stadtrat beschloss zwar die Fortschreibung des Straßenbaumkonzeptes und stellte auch Gelder für Baumpflanzungen bzw. Stadtgrün in den Haushalt ein, aber er kümmerte sich offenbar zu wenig um die Umsetzung seiner eigenen Beschlüsse und vergaß offensichtlich die (Folge-)Kosten für z.B. die Bewässerung von Stadtbäumen während der in den letzten Sommern auftretenden Dürreperioden.
Vorschlag: Schweppertage
Wie könnte man nun konstruktiv mit der von Politikern ausgerufenen Problematik eines sich vermeintlich beschleunigenden und menschengemachten Klimawandels umgehen?
Ich schlage vor, das seit Jahren verbreitete Narrativ eines drohenden Wassermangels nicht nur kritisch zu hinterfragen, sondern - geradezu verschwenderisch - mit dem reichlich vorhandenen Wasser umzugehen.
Lasst uns an den heißesten Tagen - im Juni und Juli - Schweppertage in den einzelnen Stadtteilen veranstalten und unser Stadtgrün (Bäume, Parks usw.) in den Abendstunden reichlich und vor allem gemeinschaftlich bewässern... auf Kosten des Stadthaushaltes.
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